Kirchseeon, September 2024 - HÖRMANN Warnsysteme engagiert sich im KriKom-Projekt zum Aufbau einer ausfallsicheren Krisenkommunikation mit intelligenten Sirenen im Landkreis Meißen.

In Krisensituationen und bei Katastrophen kommt es darauf an, dass Behörden und Einsatzkräfte schnell und zielgerichtet handeln, sofortige Hilfe leisten und gleichzeitig sicherstellen, dass Informationen effizient ausgetauscht und Warnungen und Notrufe übermittelt werden. Dazu müssen zuverlässige Kommunikationskanäle zwischen den Katastrophenschutzbehörden, den kritischen Infrastrukturen und der Bevölkerung bestehen, die auch bei einem Ausfall der Kommunikationsnetze oder der Stromversorgung funktionieren.

Zwei Jahrhunderthochwasser überfluteten die sächsische Stadt Meißen in den Jahren 2002 und 2013. Die Elbe fließt mitten durch die historische Stadt. Viele Gebäude wurden beschädigt. Neben einem Schaden von etwa 6 Milliarden Euro allein im Freistaat starben beim Elbhochwasser 2002 in Sachsen 21 Menschen. 2013 traten die Elbe und ihre Nebenflüsse wieder über die Ufer, sorgten für hohe Schäden an Gebäuden und forderten Todesopfer.

Diese beiden Ereignisse haben gezeigt, wie wichtig die zeitnahe und ausfallsichere Kommunikation zwischen Behörden, Einsatzkräften und Bevölkerung ist. Durch den Klimawandel werden diese durch Extremwetter verursachten Katastrophen zudem häufiger auftreten. Die Erfahrung hat hier ebenfalls gezeigt, dass im Katastrophenfall Kommunikationsverbindungen wie Festnetz oder Mobiltelefon sowie auch die Stromversorgung häufig sehr schnell ausfallen. Dabei sind alle Beteiligten auf eine funktionierende Kommunikationsinfrastruktur angewiesen, sei es zur Koordination der Einsatzkräfte als auch zur Warnung und Information der Bevölkerung.

Im Rahmen einer Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur Forschung von Lösungen für die zivile Sicherheit hat der Landkreis Meißen deshalb das Projekt zur Entwicklung eines autarken, integrativen Kommunikationssystems gestartet, das unabhängig von bestehenden Kommunikationsinfrastrukturen bereitsteht.

Logo des Sicherheitsforums (Sifo) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

In der zweiten Phase, die von Oktober 2023 bis September 2027 gehen soll, haben sich sechs Projektpartner zusammengefunden und entwickeln Modelle, die eine direkte Kommunikation zwischen allen Akteuren inklusive der Bevölkerung im Krisenfall ermöglichen – auch bei einem allgemeinen Ausfall der Kommunikations- und Stromversorgung. Der Landkreis Meißen führt das Konsortium. Außerdem sind dabei die KomRe AG als Experte für Krisen-Kommunikation, die Hochschule h2 Magdeburg-Stendal, das Hasso-Plattner-Institut für digital Engineering, die Firma snafu Gesellschaft für Interaktive Netzwerke, ein Systemintegrator für Sicherheitsnetzwerke, sowie HÖRMANN Warnsysteme als Hersteller von und Experte für Sirenenwarnsystemen. Darüber hinaus sind 19 wichtige lokale Akteure - von BOS, KRITIS und Kommunen – als assoziierte Partner eingebunden, um das Projekt direkt in der Praxis mit örtlichen Anforderungen erfolgreich umzusetzen.

Es werden Möglichkeiten zur verbesserten Alarmierung durch eine ausfallsichere Funk-Kommunikation und zum Absetzen von Notrufen, z. B. über intelligente Sirenenstandorte und digitale schwarze Bretter, erarbeitet. Als Basis für das KriKom-LK-MEI Projekt dient das bereits aufgebaute, autarke Krisenkommunikations-System aus portablen Katastrophenschutz-Leuchttürmen (Kat-Leuchttürme) im Landkreis Meißen.

Zur Sicherstellung der Energieversorgung sind Logistiksysteme für Batteriespeicher und Treibstoffe integriert. Das System soll im Krisen- und Katastrophenfall unabhängig von bestehenden Kommunikationsinfrastrukturen einsetzbar sein. Ziel ist es, am Ende des Projekts ein funktionsfähiges, ausfallsicheres KriKom-Datenfunknetz bereitzustellen. Es wird unter aktiver Beteiligung der Bevölkerung umfassend getestet und soll auch auf weitere Kommunen übertragbar sein.

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